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Wasservogelzählungen im Winterhalbjahr 2022/23

Foto: privat - S. Kienle
Foto: privat - S. Kienle

Wie schon seit vielen Jahren führte die NABU-Ortsgruppe Neckar-Enz auch in diesem Winterhalbjahr entlang von Neckar und Enz die monatliche Wasservogelzählung durch.

 

Bundesweit werden zwischen Frühherbst und bis zum Beginn des nächsten Frühjahres Vorkommen und Häufigkeit von Wasservögeln ermittelt. Die NABU Ortsgruppe Neckar-Enz betreut in diesem Zusammenhang den Verlauf des Neckars vom Naturschutzgebiet Kirchheimer Wasen bis nach Hessigheim und den Verlauf der Enz von der Enzmündung in den Neckar bis zur Kammgarnspinnerei bei Bietigheim.

 

Wasservögel aus anderen, meist nördlichen Regionen, sind im Winter häufig Gäste an und auf unseren Gewässern. Tendenziell ist es im Süden Mitteleuropas im Winter ja milder als in Nord- oder Osteuropa. Somit sind die Binnengewässer in unseren Breiten meist frostfrei. Dadurch ergeben sich für diese Wintergäste bei uns bessere Nahrungsvorkommen als  in deren eigentlichen Verbreitungsgebieten.

 

Bedingt durch den recht milden Winter war die Anzahl der beobachteten Wasservögel deutlich geringer als im Durchschnitt der letzten Jahrzehnte. Trotz alledem wurden an den Stichtagen, jeweils zum 15. eines Monates, insgesamt 682 Wasservögel dokumentiert.

Die größte Zahl der beobachteten Individuen machten natürlich die überall anzutreffende Stockente aus. Auch Höckerschwäne waren immer präsent. Beide Arten sind nahezu standorttreu. Dadurch sind  sie praktisch ganzjährig zu beobachten. Auch die Nilgans ist mittlerweile bei uns in recht großer Zahl heimisch. Dagegen sind Graugänse fast ausschließlich im Winter auf unseren Gewässern zu sehen. Teilweise wurden bis zu 40 Exemplare auf dem Neckar oder am Ufern gesichtet.

 

Besonders zu nennen sind der Durchzug von Mittelsäger und ca. 30 Schnatterenten als Kurzzeit-Gäste. Seit einigen Jahren fällt auf, daß es dem Gänsesäger sich bei uns recht gut gefällt. Wurden vor er vor einigen Jahren nur kurzzeitig an kalten Wintertagen gesichtet, so ist er nun bei uns in den letzten 3 bis 4 Jahren nahezu ganzjährig zu beobachten. Auch das recht kleine Teichhuhn ist in den letzten Jahren öfter zu entdecken, speziell an der Enz. Auffällig dagegen ist der starke Rückgang von Blesshühnern. Möglicherweise fehlt Ihnen am Neckarufer ausreichende Deckung.