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Naturschutz auf der Vogelinsel

Drei in einem Boot: Die Naturschützer sind auf dem Weg zur Vogelinsel in der Besigheimer Enz. [Fotos: privat]
Drei in einem Boot: Die Naturschützer sind auf dem Weg zur Vogelinsel in der Besigheimer Enz. [Fotos: privat]

Erschwerte Bedingungen für Nistkastenaktion - Weitgehend unberührte Natur

[Bericht des Neckar und Enzbote vom 21.08.2021]

 

BESIGHEIM

Von langer Hand vorbereitet und mit Spannung erwartet war eine Naturschutzmaßnahme auf der Besigheimer Vogelinsel, die jetzt stattgefunden hatte.

Die Vogelinsel in der "oberen" Enz wurde bereits im Jahr 1929 vom damaligen Bund für Vogelschutz (heute: NABU) erworben und unter Schutz gestellt (wir berichteten). 
Bei einem Freundeskreis von Naturschützern, allesamt aktiv bei den Ortsgruppen des BUND und des NABU, reifte der Entschluss, auf dieser Insel nun Nistkästen anzubringen. Da die regelmäßige Betreuung von Nisthilfen für Vögel auf einer Insel aufwendig ist, da diese nur mit einem Boot zu erreichen ist, entschieden sich die Naturschützer dafür, überwiegend Fledermauskästen anzubringen.

Das kam nicht von ungefähr: Beobachtungen hatten gezeigt, dass es in diesem Bereich der Enz zahlreiche Fledermausarten mit einem hohen Schutzstatus gibt.

Dieser Tage war es nun so weit. Mit einem Paddelboot wurden 15 Fledermauskästen und ein großer Kasten für Wasservögel auf die Insel gebracht.

Spannend war nun die Frage, wie es in weitgehend unberührter Natur um Flora und Fauna bestellt ist. Die Insel ist insgesamt 29 Ar groß - nahezu 200 Meter lang und maximal 18 Meter breit. Der Boden war ganz überwiegend von Efeu bedeckt. Das darüber vorhandene Dickicht - vor allem Schneebeerensträucher - war nur mühsam zu durchdringen, allerdings waren beispielsweise Brombeeren und Brennnesseln Fehlanzeige.

Der Biber habe an einigen Bäumen seine Spuren hinterlassen und auch die Nutria fühle sich anscheinend auf der Insel wohl, teilen die Naturschützer mit.

Das Anbringen der Kästen an den Bäumen erwies sich als keine einfache Aufgabe, da diese möglichst in mindestens drei Meter Höhe und unter Beachtung einer günstigen Anflugsituation befestigt werden mussten.

Eigentümerin der Insel ist die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, die ihren Sitz in Berlin hat. Ihr wurde ein Bericht über die Naturschutzmaßnahme geschickt, ebenso der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises, mit der die Aktion abgestimmt war. (red)